Halltal
Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt
Darum geht es auf dieser Seite:
Das Halltal im Karwendel
Über das naturbelassene Halltal
Oberhalb von Hall in Tirol zweigt das kleine und sehr ursprüngliche Halltal vom Inntal ab. Es ist das komplette Gegenteil von der nahen Landeshauptstadt Innsbruck oder dem vielbesuchten Ort Wattens, zwei stark frequentierte Ausflugsziele, die gleich in der Umgebung liegen. Das Halltal ist komplett anders als diese Ausflugsziele. Du findest hier das wilde Karwendel in seiner schönsten Form. Ich mag dieses kleine Seitental im Karwendelgebirge besonders gerne: Man kann es gar nicht glauben, dass es wenige Kilometer vom Inntal so ruhig und ursprünglich ist! Das gefällt mir in Verbindung mit den schönen Bergen. Es ist eines der geheimen Täler im Karwendel mit ganz viel wilder Natur.
Kein Lärm, keine Zivilisation, einfach nur Ruhe. Beeindruckend sind die steilen Felswände des Karwendel. Von Frühlings bis Herbst gibt es tolle Wanderungen im Halltal – dazu unten mehr in diesem Artikel. Das kleine Seitental ist sehr schmal und die Felsen hoch: In den Monaten Oktober bis Februar kommt deswegen nur sehr wenig Sonne ins Tal. Davon zeugt die Sonnenbrücke. Unterhalb von ihr kommt im Winter überhaupt keine Sonne in den Talboden, oberhalb schafft es die Sonne zu jeder Jahreszeit.
So idyllisch und ruhig wie das Halltal heute ist, war es nicht immer. Zur Blütezeit des Salzbergbaus haben rund 800 Männer jährlich 10.000 Tonnen Salz gewonnen. Zwischen 1272 und 1967 wurde das Salz aus dem Berg geholt. Das „Gold des Mittelalters“ machte die Stadt Hall reich und berühmt. Ich will hier geschichtlich nicht zu weit ausholen, aber wenn dich das interessiert, solltest du den historischen Solewanderweg wandern. Das ist ein Themenweg mit vielen Stationen, der so manches über die damalige Zeit verrät. Die ersten Tafeln über den Salzabbau sind am Eingang ins Tal. Das Wanderziel ist oben bei den Herrenhäusern, wo du in den König-Max-Stollen hinein schauen kannst. Für Interessierte ist das sehr kurzweilig und lehrreich!
ZUSAMMENFASSUNG HALLTAL
Das Halltal ist ein malerisches Seitental des Inntals im Karwendelgebirge. Es erstreckt sich über etwa 7 Kilometer bis zum imposanten Stempeljoch auf 2215 Metern über dem Meeresspiegel. Die Landschaft ist geprägt von majestätischen Bergen, wie der Rumer Spitze, Lattenspitze, Stempeljochspitze, Rosskopf, Großer Lafatscher und Kleiner Lafatscher. Das Tal bietet eine beeindruckende geologische Vielfalt. Historisch gesehen spielte das Halltal eine entscheidende Rolle im Salzbergbau, der über 700 Jahre lang betrieben wurde. Die eindrucksvollen Herrenhäuser zeugen noch heute von dieser Ära. Der Haller Salzberg, mit seinen tiefen Stollen und Gängen, war ein bedeutendes Zentrum für die Salzgewinnung. Für Touristen bietet das Halltal eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten. Es ist ein beliebter Ausgangspunkt für Bergtouren, darunter bekannte Gipfel wie der Große und Kleine Bettelwurf, die Speckkarspitze und der Haller- und Thaurer Zunterkopf. Auch das ehemalige Kloster St. Magdalena sowie die Gaststätte in den Herrenhäusern sind besuchenswerte Ziele.
Wo ist das Halltal im Karwendel?
Der kleine Ort Absam befindet sich oberhalb von Hall und ist der Zugang zum Halltal. Am Eingang des Tals gibt es einen großen Parkplatz für Besucher. Das Tal ist Teil des größten Naturparks in Österreich und wird im Süden vom Haller Zunterkopf (1966 m), im Westen vom Stempeljoch und der Stempeljochspitze (2543 m) und im Norden vom großen Lafatscher (2696 m), vom Lafatscherjoch, der Speckkarspitze (2621 m) und dem Kleinen und Großen Bettelwurf (2650 bzw. 2726 m) begrenzt. Der Bettelwurf ist zugleich der höchste Berg im südlichen Karwendel, der vom Inntal aus zu erreichen ist. Die steilen Südflanken des Bettelwurfs mit den fast 40° geneigten Wetterstein – Kalkplatten dominieren das Tal. Auf den Platten stehen die bizarren Plattentürme aus Gehängebreccie. Dieser Hang ist weitgehend waldfrei und verleiht dem engen Tal einen alpinen Charakter. Du siehst sie vor allem im oberen Bereich, wenn du hinauf wanderst rechts. Große Felsplatten liegen aufeinander und bilden die Berge.
Halltal Parkplatz
Wie komme ich hin?
Bis in den Bereich von St. Magdalena führt eine Straße, oberhalb davon sind zahlreiche breite Forstwege und Wanderwege angelegt. Früher war dies als Mautstrasse zu befahren. Nun ist das Halltal für den öffentlichen Autoverkehr gesperrt. Meine Empfehlung: Nimm dein Mountainbike. Eine offizielle Mountainbikeroute mit der Nummer 5000 geht hinauf bis zu den Herrenhäusern.
Anreise und Parken
Am Eingang vom Halltal findest du einen großen kostenlosen Parkplatz. Er bildet gleichzeitig den Zugang von der Zivilisation in die wilde Natur. Von Hall in Tirol führt eine Straße nach Absam, die weiter zum Halltal Parkplatz führt – bzw. rechts hinauf nach Gnadenwald. Das Parken am Parkplatz ist kostenlos.
–> Für die Orientierung zur Anreise ist das die passende Google Karte.
Taxi Halltal
Mit dem Taxi ins Halltal – Telefonnummer Taxidienst
Es gibt einen Taxidienst, der bei Bedarf bestellt werden kann. Er bringt dich vom Parkplatz hinauf nach St. Magdalena oder weiter – je nach Bergtour. Dazu bitte eine der Telefonnummern der Taxidienste anrufen:
- Taxi Kili, Telefon +43 5223 45500
- Taxi Kratzer, Telefon +43 5223 58880
- Taxi Rohregger, Telefon +43 5223 56111
- Kosten je nach Abholung/Ziel ab 25 Euro pro Fahrt.
Spielplatz Halltal
Als der Parkplatz am Eingang ins Tal neu gestaltet wurde, ist auch ein Spielplatz angelegt worden. Er bietet eine Grünfläche mit vielen Bänken für ein Picknick, außerdem einen Wasserspielplatz. Für Interessierte sind am Spielplatz auch einige Schautafeln über das Karwendel. Erklärt werden insbesondere Begebenheiten der Gegend. Du erfährst hier alles über den verheerenden Brand auf den Bergen oberhalb des Halltals und was sonst noch wissenswert ist. Der Spielplatz ist direkt am Parkplatz zu finden. Ideal für die Pause am Ende der Wanderung mit Kindern!
Die Herrenhäuser
Die Herrenhäuser: Salzabbau im Karwendel
Kulturhistorisch von großem Interesse ist der Salzbergbau im Halltal, der bei den Herrenhäusern mit Schaustollen eindrucksvoll dokumentiert ist. Es wurde auch ein „Salzwanderweg“ eingerichtet (Start am Beginn des Tals, Ende bei den Herrenhäusern). Auf den Schautafeln des historischen Solewanderwegs wird die Geschichte des Salzbergbaus im Karwendel dokumentiert. In den Herrenhäusern haben die Herren über den Salzbergbau gewohnt, deswegen der Name Herrenhäuser. Hier wurden auch ihre Gäste empfangen. Später durften dann auch die Bergleute hier wohnen – allerdings in großräumigen Lagern, nicht in den schönen geheizten Zimmern. In den Herrenhäusern ist auch eine sehr sehenswerte Kapelle. Der Eintritt zu den Herrenhäusern ist kostenlos – jedoch ist nur ein Teil zugänglich.
Rund 2 bis 2,5 Stunden brauchst du für die Wanderung entlang der Halltallstraße vom Parkplatz bis zu den Herrenhäusern. Diese Wanderung ist landschaftlich sehr schön – und dazu noch geschichtlich interessant! Auf halber Strecke liegt St. Magdalena, ein ehemaliges Kloster das du einmal besuchen solltest:
St. Magdalena im Halltal
Das ehemalige Kloster im Halltal: St. Magdalena
Vor einigen hundert Jahren wurde das Halltal besiedelt. St. Magdalena wurde errichtet. Die Nutzungen des Gebäude wechselten, die Kirche und der Weiler St. Magdalena sind geblieben. Heute ist neben der Kirche eine Einkehrmöglichkeit, die Sommer und Winter geöffnet hat. Im Frühling ist das ein tolles Ziel für eine Frühlingswanderung mit Sonnenschein. Hier unter dem Text alle Informationen über St. Magdalena. Erreichbar ist St. Magdalena in den schneefreien Monaten als leichte Wanderung:
—> schön fand ich die Frühlingswanderung nach St. Magdalena im Halltal.
Im Halltal rodeln
Die Rodelbahn im Halltal
Im Winter wird eine 3,8 Kilometer lange Rodelbahn im Halltal gespurt. Der Wirt von St. Magdalena spurt sie. Sie ist als schwierig eingestuft – das steilste Stück ist 32% steil. Somit ist sie die steilste offizielle Rodelbahn im Karwendel und in ganz Tirol! Rund 500 Höhenmeter überwindest du beim Rodeln im Halltal zwischen St. Magdalena und dem Parkplatz am Eingang des Halltals. Trotz der schwierigen Schneesituation im unteren bereich der Rodelbahn ist dieses Wintererlebnis ganz besonders groß. Nirgendwo sonst kannst du im Winter in ein schmales Karwendeltal hinein und so genial rodeln samt Einkehr. St. Magdalena hat nämlich auch im Winter geöffnet. Schau hier die komplette Beschreibung: Halltal Rodelbahn. Mehr schöne Rodelbahnen findest du hier zum Rodeln im Karwendel.
Der schöne Issanger
Das Isstal und der Issanger im Karwendel
Oberhalb vom ehemaligen Kloster St. Magdalena (jetzt eine Einkehrmöglichkeit) zweigt vom Halltal Richtung Norden das kleine Isstal ab. Von der Halltallstraße ist der Weg durch das Isstal als Hirschbadsteig beschildert. Ich mag den kleinen romantischen Steig sehr! Hier spürst du die besondere Karwendel Natur sehr gut. Zwischendrin liegt das sogenannte Hirschbad. Ein idylisches Fleckchen am Bach. Ob sich da wirklich die Hirschen baden, kann ich dir nicht sagen.
Im oberen Bereich des Hirschbadsteig lockt der landschaftlich schöne Issanger. Der Issanger gleicht einer Almwiese und wird umgeben von den hohen Steinbergen des Karwendel. Der Issanger ist für mich ein ganz besonders toller Platz im Halltal! Die Wanderung hier hinauf lohnt sich, auch wenn es vom Parkplatz schon ein Stück Weg ist. Rund 3 Stunden würde ich einplanen für den Zustieg zum Issanger. Im Herbst ist es hier oben atemberaubend schön, wenn sich die Wiesen und Bäume gefärbt haben.
–> meine Informationen über das Isstal und den Issanger
Natur im Halltal
Diese Pflanzen wachsen im Halltal besonders gut
Unter St. Magdalena ist ein eibenreicher Bergmischwald ausgebildet („Eibental“). Zwischen St. Magdalena und den Herrenhäusern liegt ein seltenes Kaltluft – Hangmoor. Dieser Moortyp, der bisher nur aus Österreich bekannt ist, entsteht durch Kaltluft – Austritte an der Oberfläche von Block-, Grobschutt – und Bergsturzhalden. Durch Kondenswasser wird das Wachstum verschiedener Moose, vor allem von Torfmoos gefördert. Aufgrund der besonderen Standortbedingungen bleibt das Gebiet baumfrei und wird vor allem von alpinen Pflanzen besiedelt.
Direkt nach der Brücke über den Halltalbach auf dem Weg zur Bettelwurfhütte liegt eine kleine Schuttfläche, in deren Mulden der geschützte Frauenschuh (Cypripedium calceolus) wächst. Die gelb und braunen Blüten mit bis zu 8 cm Länge stellen für Insekten eine „Kesselfalle“ dar, die nur über die Narbe und die klebrigen Pollen verlassen werden kann.
Vom Halltal zur Kaisersäule
Die Kaisersäule ist ein historisches Denkmal im Karwendel. Errichtet wurde sie im Jahr 1809 als Erinnerung an den Besuch von Kaiser Franz I. Die 11,4 Meter hohe Pyramide ist aus Stein gebaut. An der Westseite befindet sich eine Gedenktafel, die an den Besuch Kaiser Franz I. erinnert. Die Inschrift auf der Tafel besagt, dass der Kaiser im Jahr 1815 „von dieser Stelle Volk und Land wieder begrüßte“. Die Pyramide ist weithin sichtbar und dient als Aussichtspunkt. Vom Halltal aus kommst du zu diesem besonderen Aussichtspunkt. Ein Wandersteig führt hinauf. Die Kaisersäule ist eine besondere Sehenswürdigkeit. Die Wanderung zum Denkmal ermöglicht nicht nur einen Blick auf die historische Säule, sondern auch auf die Natur. Du siehst von hier das Karwendel und hinunter ins Inntal bis Innsbruck.
–> Kaisersäule
Halltal wandern
Wanderungen im Halltal
Zahlreiche Wanderwege erschliessen das Gebiet. Kleinere Rundwege z.B. am Runstboden Usterberg sind für Spaziergänge und kleine Wanderungen angelegt. Den Solewanderweg bis zu den Herrenhäusern habe ich oben schon gezeigt. Bergwanderer nutzen den Aufstieg zum ehemaligen Kloster St. Magdalena. Von dort aus gibt es eine schöne Bergtour über die Gipfel des Hochmahdkopf, Haller Zunterkopf und Thaurer Zunterkopf. Alpinisten steigen vom Halltal hinauf zur Bettelwurfhütte, von wo aus man den kleinen und großen Bettelwurf erreichen kann (Klettersteig). Eine nicht zu unterschätzende Bergtour. Die Bettelwurfhütte „klebt“ wir ein Adlerhorst in den steilen Wänden des Karwendelgebirge: Findet du hier im Bild die Hütte? Oberhalb der Herrenhäuser gibt es anspruchsvolle Bergtouren. Dazu gehört zum Beispiel der Wilde Bande Steig hinüber zur Pfeishütte. Von der Hütte könntest du weiter auf dem Goetheweg nach Innsbruck wandern. Dafür brauchst du aber viel Zeit und Kraft. Auch die Tour hinüber zum Halleranger mit dem Hallerangerhaus erfordert Kraft und Kondition.
—> weitere Details hier unter den Wanderungen in Hall
Halltal Karte kostenlos
Willst du einmal in das schöne Halltal kommen? Dank der Zusammenarbeit mit dem örtlichen Tourismusverband, erhältst du von mir sogar eine kostenlose Wanderkarte für dieses Gebiet:
Die häufigsten Fragen
Das Halltal erstreckt sich nördlich der ehemaligen Salinenstadt Hall in Tirol. Es befindet sich im Gemeindegebiet von Absam und erstreckt sich vom Hackl am oberen Ende des Haller Schwemmfächers bis zum Stempeljoch, einem beeindruckenden Bergpass.
Das Halltal ist von verschiedenen Seiten aus erreichbar. Die Anfahrt erfolgt über Absam, von wo aus eine Straße in das Tal führt. Parkmöglichkeiten stehen am Anfang des Tals zur Verfügung, doch die Weiterfahrt zu den Herrenhäusern ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Der Salzbergbau hatte im Halltal eine enorme Bedeutung. Über 700 Jahre lang wurde hier Salz abgebaut, und die Spuren dieses Bergbaus sind noch heute sichtbar. Die Herrenhäuser, einst das Zentrum des Bergbaus, und andere Relikte erinnern an diese bedeutende Ära.
Das Halltal ist ein Paradies für Wanderfreunde. Es bietet zahlreiche Wanderwege und Bergtouren, die zu den umliegenden Gipfeln und Sehenswürdigkeiten führen. Besonders beliebt sind Wanderungen zum Großen und Kleinen Bettelwurf, zur Speckkarspitze und zu den Zunterköpfen.
Ja, das Halltal ist reich an historischen Sehenswürdigkeiten. Die Herrenhäuser, Relikte des Salzbergbaus, erinnern an eine vergangene Ära. Auch das ehemalige Kloster St. Magdalena, das heute als Gasthaus dient, hat eine lange Geschichte.
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