Sommer in Schwaz in Tirol

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Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt

Das ist Schwaz in Tirol

Ein Sommer in Schwaz? - der Blick von der Stadt auf die Burg Freundsberg und das Kellerjoch
Ein Sommer in Schwaz? – der Blick von der Stadt auf die Burg Freundsberg und das Kellerjoch

Die zweitgrößte Stadt nach Wien – im Mittelalter
Schwaz hat im Mittelalter Geschichte geschrieben: Mit der Silbermine, also dem Silberbergwerk. Das Silber zog Menschen und Mächtige nach Schwaz. Es gab Arbeit in der Silberstadt. Gefunden wurde das Silber nicht im Karwendel, sondern an dessen Rand in den Tuxer Alpen.
Schwaz und die Umgebung wuchs und wurde reich. Es ist eine geschichtsträchtige Region in Tirol, die heute viele Sehenswürdigkeiten und eine tolle Natur für einen Urlaub bietet. Zentrum der Region ist die Bezirksstadt Schwaz. Sie nennt sich selbst auch „Silberstadt“.

Die Silberstadt Schwaz in Tirol

Schwaz in Tirol – die Silberstadt
Die Stadt, die erst seit 1899 eine solche ist, war im Mittelalter das montanistische Zentrum Europas. Der Sage nach hat im Jahre 1409 die Magd Gertraud Kandlerin beobachtet, wie ein Stier mit seinen Hörnern silbrig-schimmerndes Gestein freilegte – der Stier war auf Silbererz gestoßen. Mit dem Silber wurde Schwaz einst zur Silberstadt.
Bis zum Silberfund war die Silberstadt unbedeutent. Aber dann setzte der Silberrausch sein. Jeder wollte am Silber mitverdienen. Die rasante Entwicklung ist eindrucksvoll im Landreim von Georg Rösch nachzulesen. Er schreib 1558 sinngemäß: „Schwaz ist aller Bergwerk Mutter zwar, davon ernährt sich eine große Schar – bei 30.000 hab ich’s recht behalten, von Männern, Frauen, Jungen und Alten.“

Kaiser Maximilian und die Fugger in Schwaz

Beeindruckend in der Silberstadt: Das Fuggerhaus Schwaz
Beeindruckend in der Silberstadt: Das Fuggerhaus Schwaz

Kaiser Maximilian, die Fugger und der Bergbau in Schwaz
Unglaublich, Schwaz wurde damals nach Wien zum zweitgrößten Ort im heutigen Österreich. Im Inntal wurde aus dem Schwazer Silber in Hall der Taler geschlagen, der als Vorläufer des „Dollars“ gilt. Als Kaiser Maximilian I. 1490 das Bergwerk besuchte, wurde er von 7400 Knappen empfangen, die ihm eine goldene Schüssel, gefüllt mit 50 kg Silbermünzen, übergaben.

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Sein Enkel Karl V. wurde nur dank des Bestechungsgeldes, das ihm Jakob Fugger, der die Schwazer Minen damals ausbeutete, leihweise zur Verfügung gestellt hatte, Römisch-deutscher Kaiser. Es handelte sich um die gigantische Summe von 543.000 Gulden. Zwischen 1420 und 1827 wurde aus dem in den Schwazer Stollen geförderten Silbererz 2.571.000 kg Feinsilber gewonnen. Der in Schwaz gewonnene „Kupferberg“ hätte sogar ein Gewicht von 190.998.000 kg. Die Gesamtlänge der Schwazer Stollen liegt angeblich bei 500 Kilometern, entspricht also mehr als der Entfernung zwischen Schwaz und Wien.

–> vom Reichtum zeugt heute noch das Fuggerhaus Schwaz

Bergbau Schwaz

Paradestück des großen Bergbaus ist der Sigmund-Erbstollen, der im Jahre 1491 angefahren wurde. Also jener Stollen, der seit 1990 (auch im Winter) als Schaubergwerk zugänglich ist. Der gut erhaltene Stollen, die beiden Radstuben und die hohen Hallen geben noch heute einen Begriff von der Größe und Weltbedeutung des Silber und Kupferbergbaues im 15. und 16. Jahrhundert.

Paracelsus in Schwaz

Rabalderhaus – innen und außen viel zu sehen

Paracelsus, Hans Sachs, Veit Stoß
Im Sog des Silbers kamen bedeutende Fürsten, Künstler und Wissenschaftler nach Schwaz. Die Fugger wurden schon erwähnt, an sie erinnert noch das architektonisch einzigartige Fuggerhaus. Um 1516 weilte der bedeutendste deutsche Arzt der damaligen Zeit, Paracelsus von Hohenheim, in dem Tiroler Bergwerksort. Der Nürnberger Hans Sachs gründete eine Meistersingerschule, Freskenreste aus dem im Zweiten Weltkrieg zerbombten Meistersingersaal sind noch im Museum Schwazer Kunst im Rabalderhaus zu bewundern.

Die Schwazer konnten es sich damals leisten, die – noch heute – größte Kirche Tirols zu bauen. Den Altar schuf der berühmte Veit Stoß, der Altar wurde bei der Barockisierung der Kirche verkauft. Im Reigen der vielen Künstler sei Hans Maler („zu Schwaz“) erwähnt, dessen Fugger-Portraits unter anderem im Metropolitan Museum in New York hängen.

–> das ist die bekannte Stadtpfarrkirche Schwaz

Die Aussicht über Schwaz in Tirol - von Burg Freundsberg aus gesehen
Die Aussicht über Schwaz in Tirol – von Burg Freundsberg aus gesehen

In Schwaz befindet sich aber auch die Stammburg der Frundsberger. Deren beühmtester Sproß, der legendäre Jörg von Frundsberg, kam allerdings in Mindelheim zur Welt, wohin die Familie sechs Jahre vorher ausgewandert war. Dies alles kannst du dir in Schwaz in Tirol im Winterurlaub und im Sommerurlaub anschauen.

–> www.schwaz-altstadt.com

–> mehr über die Altstadt Schwaz

–> kostenlose Stadtführung Schwaz

–> die Schwaz Sehenswürdigkeiten

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