Geschichte Nordkettenbahn

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Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt

Die Geschichte der Nordkettenbahn Innsbruck

Die Nordkettenbahn im Karwendel von 1928 bis 2013:
Die Bergbahn auf die Nordkette war die erste dieser Art im Karwendel überhaupt. Auch heute gibt es fast keine Seilbahnen im Karwendelgebirge! Der Bau der Seilbahnen auf die Nordkette war eine historische Pionierleistung. Mit nur einem Jahr Bauzeit wurden Seegrubenbahn und Hafelekarbahn im Juli 1928 eröffnet. 2018 feiert die Karwendel Bergbahn ihren 90. Geburtstag und zählt noch immer zu einem der führenden Ausflugsberge in Europa. Einmalig ist Verbindung der Stadt in den Bergen und der schnellen Auffahrt ins Karwendel.

Die Entwicklung der Nordkettenbahn

Geschichte Nordkettenbahn
Bereits kurz nach der Eröffnung der Hungerburgbahn im Jahre 1906 gab es Pläne zum Bau einer Pendelbahn auf die Seegrube und das Hafelekar. Durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde diese Idee jedoch erst wieder in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgegriffen.

Am 21. Mai 1927 erteilte die Stadt Innsbruck schließlich der Baufirma Bleichert den Auftrag zur Errichtung der Nordkettenbahnen. Auf die Seegrube wurde eine Pendelbahn mit zwei Gondeln errichtet, die Hafelekar-Bahn sollte mit einer Ein-Wagen-Pendelbahn betrieben werden. Die Errichtung der Stützen und der mechanischen Einrichtungen übernahm die Simmeringer Waggon- und Maschinenbaufabrik.

Bei der Ausschreibung zur Errichtung der Gebäude konnte der junge Innsbrucker Architekt Franz Baumann überzeugen. Seine Entwürfe der Tal-, Mittel- und Bergstation stellen das Zusammenspiel zwischen Natur und Technik perfekt dar. Mit den massiven, wuchtigen Räumen und Möbeln betonte er den bodenständigen Charakter der Bauten und spiegelt sogleich die großartige schroffe Umgebung wieder.

Im Juli 1927 begann der Bau der neuen Bahnen. Träger bewältigten die Strecke auf die Seegrube zwei Mal täglich mit Lasten von bis zu 70 kg – das bedeutete einen Materialtransport von 140 kg pro Mann und Tag. Weitere Transporte wurden mit einer Bauhilfsseilbahn und sogar mit Fallschirmen durchgeführt.

Bereits im April 1928 war der Bau der Stützen I bis IV der Seegrubenbahn abgeschlossen und die Firstfeiern in den Stationsgebäuden Hungerburg und Seegrube konnten begangen werden. Gleich darauf wurde damit begonnen, die Seile für die Pendelbahnen aufzuziehen und die Antriebsmotoren in den Stationen zu installieren. Ende Mai trafen die drei neuen dunkel-olivgrünen Seilbahnkabinen mit einer Kapazität von 23 Personen ein. Nun stand der Inbetriebnahme der Nordkettenbahnen nichts mehr im Wege.

Am 8. Juli 1928 wurde die erste Teilstrecke von der Hungerburg auf die Seegrube eröffnet, kurze Zeit später am 21. Juli 1928 die zweite Teilstrecke, die Hafelekar-Bahn (Seegrube – Hafelekar). Die neuen Bahnen erfreuten sich großer Beliebtheit und vermehrt besuchten auch Skitouristen die Nordkette.

Dieser Entwicklung wurde mit dem Bau einer Zwischenhaltestelle bei der Hauptstütze III Rechnung getragen. Kurz nach dem 2. Weltkrieg wurden drei neue Gondeln mit einem Fassungsvermögen von 40 Personen montiert. Bald darauf wurde der „Seegruben-Lift“ von der Stütze III zur Station Seegrube und der „Frau-Hitt-Lift“ von der Station Seegrube Richtung Westen errichtet.

Ende der 1950er Jahre wurde nach fast 30-jähriger Betriebszeit eine Generalsanierung der Nordkettenbahnen beschlossen. Neue Gondeln mit einem höchstzulässigen Gewicht von 4000 kg (entspricht in etwa 50-60 Personen) wurden angeschafft. Im Zuge dessen wurde auch ein Umbau der Stützen und der drei Stationen durchgeführt. Die renovierten Anlagen gingen Anfang der 1960er Jahre in Betrieb. Die Zwischenstation bei der Stütze III wurde 1966 durch eine Lawine zerstört und nicht wieder aufgebaut.

In den folgenden Jahren kam es zu einigen Betreiberwechseln bei den Nordkettenbahnen: 1979 übernahmen die Innsbrucker Verkehrsbetriebe die Bahnen – ein Neubau des „3-er-Liftes“ (früher Seegruben-Lift) wurde durchgeführt.

Ab 1996 wurde die Bahn von den Zeller-Bergbahnen betrieben – der „Frau-Hitt-Lift“ wurde neu erbaut. Im Jahre 2001 wurden die Nordkettenbahnen wieder von der Stadt Innsbruck übernommen, seither waren immer öfter Überlegungen zum Um- bzw. Neubau der Bahn im Gespräch.

Im Jahre 2004 wurde schließlich der Neubau beschlossen, wobei die Erhaltung der einzigartigen und denkmalgeschützten Gebäude an oberster Stelle stand. Nach einer Bauzeit von 7 Monaten wurde am 22. Dezember 2006 die neue Pendelbahn auf die Seegrube und am 20. Jänner 2007 die Bahn auf das Hafelekar eröffnet.

Nach Fertigstellung des Neubaus der Hungerburgbahn wird schließlich am 1. Dezember 2007 die neu errichtete Standseilbahn, deren Stationen von der Stararchitektin Zaha Hadid entworfen wurden, feierlich in Betrieb genommen. Damit wurde das erste österreichische Konzessionsmodell im Seilbahn-/Schienenbereich mit der Stadt Innsbruck und den beiden Unternehmen STRABAG und Leitner realisiert. Die Auffahrt vom Innsbrucker Stadtzentrum in hochalpines Gelände ist nun in nur 20 Minuten möglich, seitdem konnten stetig steigende Gästezahlen verzeichnet werden und die Nordkette entwickelte sich zu einem der Top-Ausflugsziele in Tirol sowohl für Einheimische als auch internationale Touristen.

Was tun auf der Nordkette?

Freizeitmöglichkeiten Nordkette
Im Sommer bietet sich der Berg ideal zum Klettern, Wandern im Karwendel kann man über die Höttinger Alm, Bodensteiner Alm und Arzler Alm. Dieser Bereich kann auch zum Mountainbiken im Karwendel genutzt werden. Für MTB Downhiller gibt es einen eigenen Mountainbiketrial von der Nordkette in die Stadt Innsbruck hinunter. Wer Klettersteige liebt, kann am Hafelekar starten.
—> so fährt die Nordkettenbahn heute im Karwendel
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