Latsche Kiefer Zirbe

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Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt

Alles über Latsche, Kiefer, Zirbe

Eindrucksvoll - zu den jahrhundetealten Zirben wandern - mit diesem Ausblick
Eindrucksvoll – zu den jahrhundetealten Zirben wandern – mit diesem Ausblick
So schauen die Latschen aus - sehr verbreitet im Karwendel
So schauen die Latschen oder Kiefern aus – sehr verbreitet im Karwendel

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir alles über die besonderen Nadelbäume – die auch in dieser Gegend der Alpen heimisch sind. Wenn du mal Zirben sehen willst, kannst du das hier erleben. Sogar der älteste Baum steht hier!

Die Latsche (Pinus mugo) ist ein kleiner, krüppelig wachsender Nadelbaum, der vor allem in den Alpen wächst, insbesondere an steilen Hängen und in Lawinenstrichen. Sie bildet widerstandsfähige, buschige Bestände und ist für ihre Anpassungsfähigkeit an extreme alpine Bedingungen bekannt. Die Kiefer (Pinus sylvestris), auch als Wald-Kiefer bekannt, ist ein hochwüchsiger Nadelbaum, der in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet ist. Sie bevorzugt kühle, feuchte Klimazonen und wächst sowohl in flachen als auch in gebirgigen Regionen. Kiefern sind bekannt für ihre langen, flexiblen Nadeln und ihre rötlich-braune, schuppige Rinde. Sie spielt eine wichtige Rolle in der Forstwirtschaft, da sie schnell wächst. Zudem ist die Kiefer in vielen Kulturen ein Symbol für Stärke und Langlebigkeit. Die Zirbe (Pinus cembra) ist dagegen ein hochwüchsiger Baum, der in den höheren Alpenregionen zu finden ist. Sie zeichnet sich durch ihren aromatischen Duft aus, der beruhigend wirken soll, und wird oft für Möbel und Holzprodukte verwendet. Das Holz der Zirbe ist wertvoll und wird auch in der Herstellung von Zirbenlikör genutzt.

Welche Baumarten dominieren das Karwendelgerbirge?


Gerade das Karwendel rund um die Eng mit dem großen Ahornboden ist international bekannt für das große Vorkommen des Bergahorn. Keine Frage der Bergahorn ist schön, deswegen ein paar Bilder:

Es gibt aber noch eine Baumart, die stark verbreitet ist im Karwendelgebiet: Die Tiroler nennen sie Latsche, in Bayern wird von der Kiefer oder gar Föhre im Volksmund gesprochen.

Die Kiefer wurde 2007 auch zum Baum des Jahres gekürt. Nachdem rund 17% des Naturpark Karwendel von der Latsche bewachsen sind, stellen wir sie hier vor. Auf die Latsche gestossen sind wir übrigens, weil man daraus auch gut einen Schnaps oder Likör herstellen kann. Und dann gibt es die noch bekanntere Zirbe, zu der ich dir auch gleich noch tolle Wanderungen zeige. Du findest den bekannten Zirbenweg bei Hall in Tirol, mit bestem Blick auf das Karwendel! Lies hier weiter…

Die Latsche im Karwendel

Das sagen die Naturparkranger über die Latschen
Der Naturpark Karwendel informiert folgendermassen über die Latsche: „Die Latsche (Pinus mugo) auch Legföhre, Krüppelkiefer oder Zunter genannt, tritt in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf. Im Naturpark Karwendel ist sie mit zwei Unterarten vertreten. Im Naturpark Karwendel kann die Latsche mit ca. 17% Bedeckung durchaus als landschaftsprägend bezeichnet werden.

Ganze Hangbereiche, kleinere Taleinschnitte sowie Lawinenstriche und –rinnen sind mit ihr bedeckt. Letztere muss sie sich nur mit der Grünerle teilen. Für alle anderen Baumarten ist die dortige Besiedelung nicht möglich. Die großen Latschenflächen sind insbesondere im Herbst wichtige Nahrungsquellen für Vögel. Naturkundlich sehr bedeutend sind auch die Übergangsbereiche zwischen Latschen und offenen Almflächen. Einige Tierarten wie beispielsweise das Birkhuhn oder die Ringdrossel haben genau dort ihren Lebensraum. Die Spirke (Pinus mugo ssp. uncinata) oder aufrechte Latsche

Die Spirke ist eine Schwesternart der „normalen“ Latsche und verfügt über einen aufrechten Wuchs. Von der weit häufiger vorkommenden Wald-Kiefer unterscheidet sie sich u.a. durch den dunklen Stamm. Konkurrenzschwache, labile Standorte wie Felsfluren und Schuttkegel sind ihre Heimat. Spirkenwälder auf kalkigem Boden genießen europaweit einen besonderen Schutzstatus und gehören zu dem internationalen Natura 2000 Netzwerk. Der NP Karwendel hat mehrere bedeutende Vorkommen (insgesamt ca. 50 ha) für die Spirke, die beispielsweise im Hinterautal bei Scharnitz (wo der Isarursprung ist) sehr schöne Bestände aufweist.“

Unterschied Zirbe und Latsche?

Hier ein Zirbenwald in den Tuxer Alpen - Zirben können sehr alt und groß werden
Hier ein Zirbenwald in den Tuxer Alpen – Zirben können sehr alt und groß werden

Der Unterschied zwischen der Zirbe (Pinus cembra) und der Latsche (Pinus mugo) lässt sich in mehreren Bereichen wie Aussehen, Lebensraum, Verbreitung und Nutzung feststellen:

1. Aussehen:

  • Zirbe (Pinus cembra): Die Zirbe ist ein hochwüchsiger Baum, der eine gerade, aufrechte Form hat. Sie kann bis zu 30 Meter hoch werden, hat eine dicke, rötlich-braune Rinde und lange, weiche Nadeln, die 5 bis 8 cm lang sind. Die Nadeln wachsen immer zu zweit zusammen.
  • Latsche (Pinus mugo): Die Latsche ist dagegen ein kleinerer, krüppeliger Baum oder Strauch. Sie wächst oft in buschiger Form und erreicht Höhen von nur 3 bis 10 Metern. Die Nadeln sind kürzer, 2 bis 7 cm lang, und wachsen in Bündeln zu zwei bis fünf Nadeln.

2. Lebensraum und Verbreitung:

  • Zirbe: Die Zirbe wächst hauptsächlich in den höheren Lagen der Alpen und wird dort als „Königin der Alpen“ bezeichnet. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden und kühle, alpine Klimabedingungen. Sie ist vor allem in den nördlichen und mittleren Alpen verbreitet und kann bis in Höhenlagen von 2.000 Metern und höher wachsen.
  • Latsche: Die Latsche ist in den mittleren und unteren Lagen der Alpen verbreitet, auch in Gebirgslagen, die extremen Bedingungen wie Wind und Kälte ausgesetzt sind. Sie wächst häufig in Lawinenstrichen, an steilen Hängen und felsigen Böden. Die Latsche kann sowohl in Höhenlagen von 1.000 bis 2.500 Metern als auch an Waldrändern und auf Almen gedeihen.

3. Wuchsform:

  • Zirbe: Der Wuchs der Zirbe ist meist aufrecht und baumartig. Die Zirbe bildet klare, gerade Stämme und ist somit ein Baum mit einem markanten Erscheinungsbild.
  • Latsche: Die Latsche hat oft einen niedrigeren, krüppeligen Wuchs, der sich an die extremen alpinen Bedingungen anpasst. Sie kann in vielen Fällen eher strauchig und buschig wachsen und ist bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit in windigen und felsigen Regionen.

4. Verwendung und Bedeutung:

  • Zirbe: Das Holz der Zirbe ist besonders aromatisch und wird für die Herstellung von Möbeln und im Innenausbau genutzt. Es wird geschätzt, weil es einen beruhigenden Duft verbreitet, der eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben soll. Auch in der Herstellung von Zirbenlikör werden die Zapfen der Zirbe verwendet.
  • Latsche: Die Latsche ist weniger bekannt für ihren Duft oder ihr Holz, aber sie ist ebenfalls wirtschaftlich von Bedeutung. Insbesondere in den Alpen wird die Latsche häufig zur Herstellung von Likören verwendet, etwa dem berühmten „Latschenlikör“. Außerdem wird ihr Holz in der Forstwirtschaft genutzt.

5. Symbolik und Kultur:

  • Zirbe: In vielen alpinen Regionen wird die Zirbe als Symbol für Gesundheit und Langlebigkeit angesehen. Ihr Holz und ihr Duft sind in der lokalen Kultur von großer Bedeutung, und in einigen Regionen gelten Zirbenwälder als besonders wertvoll und schützenswert.
  • Latsche: Die Latsche hat keine so markante kulturelle Symbolik wie die Zirbe, ist aber für die alpine Flora und Fauna von Bedeutung. Sie stellt einen wichtigen Lebensraum für viele Tiere, insbesondere Vögel, dar.

Fazit:

  • Die Zirbe ist ein hochwüchsiger Baum, bekannt für ihr aromatisches Holz und ihre beruhigende Wirkung, die vor allem in höheren, kühlen Alpenlagen wächst.
  • Die Latsche ist ein krüppeliger, anpassungsfähiger Strauch oder kleiner Baum, der in steilen, windigen Regionen wächst und vor allem für die Herstellung von Likören genutzt wird.

Die beiden Bäume unterscheiden sich somit sowohl in ihrer Form als auch in ihrem Lebensraum und ihrer Nutzung, sind aber beide in den Alpenregionen von großer Bedeutung.

Zirbe oder Latsche?

Mein Tipp - Der Zirbenweg: So schaut es hier auf der Wanderung aus
Mein Tipp – Der Zirbenweg: So kannst du durch den Zirbenwald wandern, mit Blick auf das Karwendel
Zirbe - begehrtes Holz, wohlriechend! Probiere es selbst mal aus.
Zirbe – begehrtes Holz, wohlriechend! Probiere es selbst mal aus.

Bekannter als der „Latschenlikör“ ist der „Zirbenlikör“. Er wird aus der Frucht des Zirbenbaums – den Zirbenzapfen hergestellt. Die Zirbe als Holz ist bekannt für den besonders intensiven Duft. Die ätherischen Düfte im Holz sind sehr stark ausgeprägt und senken den Herzschlag. Daher ist die Zirbe besonders gesundheitsfördernd.

Die Zirbe ist eine besondere Latschenart. Sie kommt im Karwendelgebirge jedoch nicht vor. Wer sie sehen möchte, findet sie in großer Dichte beim Wandern am Zirbenweg und generell in den Tuxer Alpen, direkt gegenüber des Tiroler Karwendels.

VON ZIRBE ZU ZIRBE WANDERN
Der Zirbenweg bei Innsbruck ist eine spektakuläre Panoramawanderung, die sich über etwa 7 Kilometer zwischen Patscherkofel und Glungezer zieht. Auf rund 2000 Metern Höhe bietet der Weg atemberaubende Ausblicke auf das Karwendelgebirge und das Inntal. Besonders beeindruckend ist der dichte Zirbenwald, der den Wanderer begleitet, mit zahlreichen jahrhundertealten Zirbenbäumen. Der Zirbenweg führt entlang der oberen Baumgrenze und ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die alpine Flora. Besonders hervorzuheben ist eine 750 Jahre alte Zirbe, die als ältester Baum Tirols gilt. Diese Wanderung ist ein wahres Naturerlebnis und bietet nicht nur schöne Ausblicke, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur.
–> schau dir unbedingt hier mal den Zirbenweg an!

ZIRBENWEG MIT KINDERN
Der Zirbenweg ist auch ideal für eine Wanderung mit Kindern, da er abwechslungsreich und nicht allzu anspruchsvoll ist. Die Strecke von etwa 7 Kilometern verläuft moderat. Am Glungezer findest du zudem den Kugelwald – einen ganz besonderen Spielplatz mit riesigen Holzkugeln!
–> Zirbenweg wandern mit Kindern.

Mehr Inspiration für einen Urlaub im Karwendel?
Wenn dir die schöne Natur mit den Bergen gefällt, solltest du unbedingt wandern.
—> das sind meine empfehlenswerten Wanderungen im Karwendel.

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