Großer Ahornboden

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Letzte Aktualisierung am von Markus Schmidt

Großer Ahornboden  - ein Naturdenkmal das begeistert
Großer Ahornboden – ein Naturdenkmal das begeistert

Der große Ahornboden im Karwendel

Die wunderschöne Engalm am Ahornboden - Hier wollen alle Besucher hin
Die wunderschöne Engalm am Ahornboden – Hier wollen alle Besucher hin
Großer Ahornboden - Naturdenkmal seit 1972 im Karwendel
Großer Ahornboden – Naturdenkmal seit 1972 im Karwendel

Bekanntestes Naturdenkmal im Karwendelgebirge
„Großer Ahornboden“ – in dem Begriff schwingt schon das Wort GROSS mit. Und in diesem Fall zurecht. Dieses Naturdenkmal im Karwendel gehört zu den schönsten Plätzen der Alpen. Begründen lässt sich dies mit der einmaligen Lage im Herzen des Karwendelgebirge und der gepflegten Almwirtschaft der Eng Alm. Mitten im größten Naturpark Österreichs verläuft das Rißtal, an dessem Ende dieser besonders Platz liegt. Die Hochebene ist flach, umringt wird sie von rund 2500 Meter hohen Bergen. Auf der Ebene wachsen seit rund 600 Jahren Ahornbäume – von denen heute noch bemerkenswerte uralte Exemplare zu bewundern sind.Es ist übrigens eine interessante Geschichte, warum es diese Rarität im Karwendel gibt. Sie ist sogar weltweit einmalig. Hier erfährst du seit wann der Ahornboden existiert und warum es ihn überhaupt gibt.

Wissenswert über den Ahornboden
Der Große Ahornboden ist ein landschaftlich einzigartiges Gebiet im Talschluss des Rißtales. Er erstreckt sich zwischen 1080 und 1300 m über dem Meer und liegt im Gemeindegebiet von Vomp (Bezirk Schwaz) in Tirol. Das Gebiet wurde bereits 1927 zum Naturdenkmal erklärt und 1988 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Es ist auch Teil des Naturparks Karwendel und umfasst 267,28 Hektar. Der Große Ahornboden ist bekannt für seine zahlreichen 300 bis 600 Jahre alten und sehr knorrigen Bergahornbäume, von denen einige als Naturdenkmal geschützt sind. Der Große Ahornboden ist eine naturkundliche Besonderheit, da die alten Bergahorne Lebensräume für eine große Anzahl an Moosen, Flechten und Farnen sind. Es konnten 215 Moos- und Flechtenarten nachgewiesen werden, darunter das europaweit geschützte Rudolphis Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana). Die alten Bäume bieten auch Höhlenbrütern wie Spechten und Fledermäusen einen Lebensraum.

So kommst du zum Ahornboden

Am Ahornboden spazieren und wandern
Über eine Straße durch das Rißtal ist der Ahornboden erschlossen. Sie führt in den Sommermonaten von Bayern via Vorderriß nach Hinterriß und dann sogar über den Großen Ahornboden selbst. Fast am Ende des Tals ist ein großer Parkplatz. Hier startet ein geteerter Spazierweg durch die schöne Landschaft mit den Bergahorn Bäumen zum bekannten Almdorf Engalm. Links und rechts stehen in der Almwiese viele alte knorrige Baumriesen.
–> so kommst du zum Ausgangspunkt in der Eng

Auf dem Themenweg am Ahornboden wandern

Unbedingt bei einem Ausflug zum großen Ahornboden den guten Fotoapparat mitnehmen und diese tollen Augenblicke in der Natur festhalten! Und auf jeden Fall etwas mehr Zeit nehmen und auf einer der aufgestellten Rastbänke im Schatten eines Ahornbaums innehalten und die Landschaft geniessen. Entlang des Spazierwegs ist ein Naturlehrpfad, der beim Almdorf Eng endet. Bei mehreren Stationen des Naturlehrpfads wird die Besonderheit der Natur im Karwendel vermittelt. Die Hütten der Alm sind wie im Bilderbuch gemalt.
—> so schaut es auf der Engalm aus.

Der bunte Ahornboden

Ahornboden Herbst - das Licht verzaubert die bunten Blätter der Ahornbäume
Ahornboden Herbst – das Licht verzaubert die bunten Blätter der Ahornbäume

Im September und Oktober übt dieser Platz im Karwendel eine besondere Anziehung aus. Alle wollen Herbstfärbung der Ahornbäume sehen. Es ist aber auch magisch, wenn das Sonnenlicht von der Seite auf die Bäume scheint und die Blätter goldgelb erscheinen lässt. Wenn du die bunten Blätter im Herbst am Ahornboden bestaunen willst, habe ich hier einen eigenen Artikel dazu geschrieben, der dir neben der Blattfärbung am Naturdenkmal 4 weitere Tipps gibt, was man einmal hier machen sollte.
–> schau hier meine 5 Herbsttipps am Ahornboden.

Der Bergahorn ist eine besondere Baumart. Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) und ist in Europa heimisch. Der Bergahorn wird bis zu 30 Meter hoch und kann ein Alter von bis zu 600 Jahren erreichen. Die Blätter des Bergahorns sind fünflappig und wechselständig angeordnet. Sie werden im Herbst goldgelb bis rot und fallen dann ab. Im Frühjahr treibt der Bergahorn wieder aus. Der Bergahorn ist ein wichtiger Nahrungsbaum für zahlreiche Insekten, Vögel und Säugetiere. Seine Samen werden von Vögeln und Nagetieren verbreitet. Die Rinde und das Holz des Bergahorns werden genutzt, um Möbel, Musikinstrumente und Werkzeuggriffe herzustellen. Der Saft des Baumes kann zur Herstellung von Ahornsirup verwendet werden. Nirgendwo sonst kommt der Bergahorn so häufig vor wie hier. Ich zeige dir in meinem eigenen Artikel, wo du die schönsten Exemplare findest und sonst noch allerlei Wissenswertes.
–> das willst du über den Bergahorn wissen

Großer Ahornboden – Ausflugsziel und Wandergebiet

Großer Ahornboden wandern - und diesen Blick von oben genießen
Großer Ahornboden wandern – und diesen Blick von oben genießen

Mit Rollstuhl, Kinderwagen und zu Fuß am Ahornboden
Bis zur Engalm kommt man gut mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Selbst mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist der Zugang vom letzten Parkplatz im Rißtal durch den großen Ahornboden bis zur Engalm möglich. Danach ist der Steig den Wanderern vorbehalten. Von der Engalm führt der Wanderweg in den Enger Grund, der zugleich der Talschluß ist. Es gibt aber auch noch weitere tolle Wanderungen in dieser einmaligen Berglandschaft. Sie führen hinauf zu den steilen Gipfeln und auf die grünen Almwiesen, samt Almhütten:
—> das sind die tollen Wanderungen am Ahornboden.

Kuriosum Ahornboden – ein Zwitter zwischen Tirol und Bayern

Der Große Ahornboden liegt auf ca. 1200 m Seehöhe und gehört zur Tiroler Gemeinde Vomp. Wie oben beschrieben: Es gibt nur eine Straße zum Großen Ahornboden. Durch die hohen Berge ist die Panoramastraße durch das Rißtal die einzige Möglichkeit mit dem Auto hierher zu kommen. So müssen die Tiroler vom Achensee, Innsbruck und dem Inntal in Tirol über Bayern nach Tirol fahren. Das ist eine weite Fahrt. Und so kommt es, dass besonders viele Besucher aus Bayern zu einem der schönsten Plätze in Tirol kommen. Für viele Menschen in Bayern ist es näher zu diesem Naturmonument in Tirol zu fahren, als für die Tiroler selbst. Auch die Anfahrt hat etwas zu bieten: Landschaftlich toll ist alleine schon die Anreise von Mittenwald über Wallgau und Krün zum Ahornboden. Gerade das Stück an der Isar entlang im oberen Isartal ist beeindruckend. Und dann natürlich die Straße durch das Rißtal.

Die Jahreszeiten

Der Winter am Ahornboden hat seinen besonderen Reiz - meterhoch liegt der Schnee auf den Hütten.
Der Winter am Ahornboden hat seinen besonderen Reiz – meterhoch liegt der Schnee auf den Hütten.

Winter in der Eng

Im Winter ist die Straße zum Ahornboden gesperrt. Die Langlaufloipe wird gespurt und ist entsprechend der tollen Landschaft eine der schönsten Loipen in den Alpen. Es wird deutlich ruhiger als im Herbst. Die Eindrücke sind aber nicht minder schön, hier die verschneite Hütte der Engalm. Willst du das auch mal sehen? Ich habe einen eigenen Beitrag dazu geschrieben. Hier sind die Bilder und ein Film dazu:
–> die Loipe am Ahornboden

Frühling in den Alpen

Großer Ahornboden : Frühling in den Alpen - genieß mal das Frühlingserwachen in den Bergen!
Frühling in den Alpen – genieß mal das Frühlingserwachen in den Bergen!

Kräftig ist die Natur im Frühling – und das kannst du hier im Rißtal besonders eindrucksvoll sehen. Wenn sich die weiße Winterlandschaft wieder zurückzieht, erstrahlt im Mai alles in frischem Grün. Die uralten Ahornbäume sprießen, tausende Blätter recken ihre hellgrünen Blätter in die Frühlingssonne. Im Rißbach gibt es richtig viel Wasser und die Natur erwacht. Schau dir das einmal selbst an!
–> so schön ist es im Frühling

Almauftrieb im Sommer

Almauftrieb Großer Ahornboden - der Almsommer kann beginnen
Almauftrieb – der Almsommer kann beginnen
Großer Ahornboden - Almsommer in den Bergen
Der Almsommer in voller Blütenpracht

Wenn dann genügend Gras auf den Almwiesen gewachsen ist, kommt die Zeit für den Almsommer. Die Kühe werden aufgetrieben. Das Spektakel findet jährlich statt und kennzeichnet den Beginn des Bergsommers. Mit dem Almauftrieb kommen nicht nur die Tiere, sondern auch die Bauern. Am Ahornboden kehrt Leben ein. Die Bauern ziehen vom Heimathof für die „Sommerfrische“ auf die Alm. Für viele Bauern ist die Zeit auf der Alm die schönste Zeit des Jahres.
–> so ist der Almauftrieb

Herbst im Naturidyll großer Ahornboden

Großer Ahornboden mit der Spritzkarspitze
Großer Ahornboden mit der Spritzkarspitze

Die Erreichbarkeit mit Auto und Bus, das schöne Landschaftsbild mit den schroffen Bergspitzen und den flachen Wiesen, die urigen Almhütten aus dem alten Holz –  all dies macht den Ahornboden so besonders. Die Verbindung aus wunderschönem Landschaftbild mit Bergen, charaktervollen Ahornbäumen und den von der Sonne gebrannten Holzhütten der Engalm ist aber wirklich einmalig. Mir gefällt das immer wieder, und ich war schon sehr oft hier. Im Sommer, Frühling, Herbst und auch im Winter. Die meisten Besucher trifft man im Herbst:
—> so schön bunt wird es im Herbst am großen Ahornboden

Eine Nummer kleiner

Bist du von diesem schönen Ort in den Bergen auch so begeistert wie ich? Dann solltest du dir auch einmal den Kleinen Ahornboden anschauen. Er ist flächenmäßig zwar nicht ganz so groß, aber landschaftlich steht dieser Naturgenuß in nichts nach. Im Gegenteil: Dadurch daß er nur zu Fuß oder mit einem Mountainbike erreichbar ist, finden dieses Naturwunder nur echte Bergliebhaber. Ausflugsgäste und Bustouristen kommen nicht hin. Hier zeige ich dir die Bilder von diesem Juwel und gebe dir natürlich meine Tipps, wie du auch dort hin kommen kannst.
–> so schön ist das Naturidyl Kleiner Ahornboden

Weiterführende Links

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